Poldi

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Gruselkabinett – 131. Die Köpfe von Apex

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Erster Eindruck: Mischung aus Abenteuer und Science Fiction

Justus Miles ist auf der Suche nach einer neuen Gelegenheit, um etwas Geld zu verdienen, als er auf eine Zeitungsanzeige stößt. Dort wird ein mutiger und erfahrener Abenteurer gesucht – genau das richtige für den ehemaligen Kämpfer im ersten Weltkrieg. Wie es der Zufall so will organisiert sein früherer Vorgesetzter die Expedition, sodass er nur noch den im Rollstuhl sitzenden Dienstherren überzeugen muss...

Mit „Die Köpfe von Apex“ hat Titania Medien wieder mal eine hierzulande recht unbekannte Geschichte entdeckt, diese stammt aus der Feder von dem amerikanischen Autors Francis Flagg. So weiß man zu Anfang nicht so recht, worauf man sich einlässt, man bekommt in den ersten Szenen eher den Eindruck eines Abenteuerhörspiels. Doch im Laufe der Zeit kommen noch mysteriöse Science Fiction-Elemente mit ein, sodass die ganze Szenerie ein wenig an die Ttania-Umsetzung von H.G. Wells „Die Zeitmaschine“ erinnert. Ein Konzept, das hier gut funktioniert und dem Hörer zunächst so einige Rätsel aufgibt, denn im ersten Drittel ist nicht so recht klar, worum sich die Expedition eigentlich dreht. Sehr gut gefallen hat mir, dass Erklärungen des öfteren durch ein plötzliches Ereignis unterbrochen werden, das steigert die Dynamik der Folge deutlich. Und auch wenn alles klar scheint – die Folge hält noch einige Überraschungen bereit. Besonders als alle scher geglaubten Fakten in Frage gestellt werden, ist die Folge sehr reizvoll. Hier ist erneut ein unterhaltsames und spannendes Hörspiel entstanden, das mit vielen positiven Aspekten punktet.

Michael-Che Koch ist in der Hauptrolle des Justus Miles zu hören und gestaltet diese sehr lebendig und prägnant. Er kann die unterschiedlichen Stimmungen des gradlinigen Charakters sehr präzise und glaubhaft vertonen, besonders seine spätere Überraschung ist sehr gut umgesetzt. Ihm zur Seite steht Thomas Balou Martin, dessen volltönende Stimme als Rusty sehr gut zur Geltung kommt, er plaziert sich dabei als raubeiniger, aber sympathischer Genosse. Helmut Winkelmann bringt als Solino eine unheimliche Atmosphäre mit ein, besonders sein Bericht über die geheimnisvollen Köpfe ist sehr stimmungsvoll gelungen. Weitere Sprecher sind Matthias Lühn, Horst Naumann und Reinhilt Schneider.

Die ungewöhnliche Szenerie ist auch akustisch sehr gelungen umgesetzt, wie immer liegt der Fokus dabei meist auf der stilvollen musikalischen Untermalung. Die Dialoge und Erzähltexte werden dabei mit passenden Melodien untermalt und greifen dabei die jeweilige Szenerie gut auf. Auch die Geräusche sind treffend eingebaut und lassen die Dialoge lebendiger wirken.

Unheimlich grünlich schimmernd ist das Cover, das mit dem engen Säulengang perfekt zu der bereits bekannten Rahmen passt. Zwei Männer entdecken darauf die leuchtende Statue im Mittelpunkt, die mit ihrem diabolischen Gesicht und dem Löwenkörper einen gelungenen Eindruck von der Szene aus dem Hörspiel übermittelt. Ein sehr stimmiges und ansehnliches Titelbild!

Fazit: „Die Köpfe von Apex“ lässt lange Zeit offen, in welche Richtung es sich entwickelt und hält über die gesamte Laufzeit immer wieder neue Überraschungen bereit. Dabei verbinden sich verschiedene Elemente zu einem stimmigen Ganzen und entführen den Hörer in eine fremdartige und unheimliche Welt. Der Verlauf ist meist kurzweilig, das Finale spannend, die Charaktere gut gestaltet, sodass eine runde Produktion entstanden ist.

VÖ: 24. November 2017
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 978-3-7857-5563-1
 
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