• Blut-Tetralogie   Dark Space

topracer

Frederic Jacob
Sprechprobe
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Hallo zusammen,

mal ein paar Fragen an die anderen Cutter: Wie würdet ihr Takes in einer Szene bearbeiten, die irgendwo im Freien spielt? Verwendet ihr hier Hall/Außenhall, wenn ja, wie und wieviel und welche Parameter (Predelay, Size, Time, ...) würdet ihr in welchem Maße gebrauchen, vielleicht auch ganz bestimmte VST-Plugins? Oder verwendet ihr noch andere Effekte?
Wobei man da natürlich noch mal zwischen Szenen unterscheiden müsste, die z. B. im Wald und einer Häuserschlucht spielen...

Ich weiß, das ist ein ganzer Haufen an Fragen, aber ich würde mich freuen, wenn ihr die eine oder andere davon beantworten könntet. :laechel:

Grüße,

topracer
 

Motte

Mitglied
AW: Stimme/Sound im Freien

Öhm, eigentlich gibt es draußen keinen wesentlichen Hall, abgesehen von Reflexionen vom Boden und sowas. Daher wird dir kein mir bekantes PlugIn helfen aus einer Aufnahme in einem Raum eine Aufnahme zu machen, die nach "Draußen" klingt. Und einfach draußen aufnehmen geht nicht?! :) Also im "professionellen" Bereich nimmt man halt im Zelt auf, einem akustischen annähernd reflexionsarmen Raum. Haste nich zufällig da? :)
 

Ignis

Mitglied
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AW: Stimme/Sound im Freien

Wichtig ist sicherlich die Benutzung des EQs. Da würde ich auf jeden Fall die Bässe unter 200 Hz rausnehmen und die mittleren Höhen etwas anheben. Ist aber nur ein Vorschlag so aus dem Bauch heraus... ;)
 

Meta

Thorsten Frommen
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AW: Stimme/Sound im Freien

Aufnahmen im Freien sind nicht komplett dry, daher kann/sollte man solche auch angemessen effektieren.

Es gibt da zum einen Outdoorverb - was ich nicht selbst getestet habe: http://www.xoxos.net/vst/outdoorverb.zip

Zum anderen findet man hier und da einige IRs von "open field recordings" oder ähnlichem.
Ich selbst verwendet gerne eine Aufnahme vom Stonehenge-Gebiet: http://soundsofstonehenge.wordpress.com/sound-examples/
Hier ein kommerzielles Pack: http://shop.impulserecord.ieasysite.com/productinfo.aspx?productid=OUTSIDE
Ansonsten bei echochamber oder sonstogen einschlägigen IR-Seiten stöbern (oder googlen).
 

Karm

Robert Külpmann
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AW: Stimme/Sound im Freien

Kommt halt darauf an was du mit "draußen" meinst.
Auf einem Freien Feld? Dann würde ich nicht mit viel Hall arbeiten, sondern eher mit Windgeräuschen o.ä.
in einer Seitengasse? Auf einer Straße? vielleicht in einem Steinkreis?
und wie auch schon erwähnt: Wo steht der Hörer? weit entfernt? genau beim Geräusch?
wenn du was preiswertes ausprobieren möchtest schau mal in die Beat, da gibt es ganz brauchbare Sachen atm.
(auch wenn viele davon wieder nur für drinnen sind, da es draußen halt nur in bestimmten Situationen richtigen Hall gibt)

lg
Karm
 
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Hell Mood

'n Österreicher
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AW: Stimme/Sound im Freien

du hast ja einen olympus ls-5 - geh' raus und recorde mal einen kurzen dialog im freien, so ca. 1m entfernt vom sprecher. dann gehst du ins studio (in deinen arbeitsraum) und nimmst dort einen take auf. achtung: geht weit genug vom mikro weg, damit du KEINEN nahbesprechungseffekt hast. der ist outdoor nämlich nicht gegeben. dann passt du die studioaufnahme so weit an, bis du nahe an der "außenaufnahme" bist. so kannst du ziemlich gut erkennen und lernen, woraufs ankommt, wenn du die studiotakes für szenen im freien anpassen musst.
lg hell mood
 
AW: Stimme/Sound im Freien

Es gibt im Netz tausende Möglichkeiten an relative gute Impulsantworten für einen Faltungshall zu kommen, auch ohne viel Geld auszugeben...;) hier ist eine

Oder man macht das wie es Hell Mood vorschlug...

Hintergründe können Wegbereiter sein - ich habe mir daraus ein durchstimmbares "Luft-Absorption-EQ-Preset" gebastelt...
...kommt übrigens in Dr. Garner 3 zum Einsatz :wink::music:
 

Hell Mood

'n Österreicher
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AW: Stimme/Sound im Freien

lasst doch bitte mal diese faltungshalls bzw. impulsantworten bei dialogen im freien beiseite - dem thread-eröffner "topracer" gehts ja darum, wie er die stimmen mit dem eq so entzerrt, dass es wirklich klingt, als wäre der sprecher tatsächlich "outside". wichtig sind hier - wie schon gesagt - die eq-einstellungen und die analysiert man am besten, wie von mir oben vorgeschlagen. mit einem highpass (auch lowcut) ist der erste schritt schon getan, den man ab 150hz aufwärts ansetzt (je nach aufnahme). es kommt halt auch drauf an, in welchem abstand der sprecher bei der aufnahme zum mikro gestanden hat. 30-40cm solltens mindestens sein, sonst setzt der proximity-effekt (nahbesprechungseffekt) zu stark ein und man muss noch genauer in sachen eq arbeiten.

nahbesprechungseffekt = je näher man zum mikrofon kommt umso mehr werden die bassanteile, die mitaufgezeichnet werden. bei radiostimmen, die schön basslastig sein sollten, oder erzählerstimmen bzw. offspeaker bei dokus wird dieser effekt ausgenutzt und somit wirds eine angenehm basslastige sprachaufnahme. für dialoge im freien sind diese bassanteile eher unerwünscht und die versucht man schon bei der aufnahme zu vermeiden. DOCH VORSICHT ===> je weiter man vom mikro weggeht umso größer wird auch der raumanteil, den man mitaufzeichnet. in einem professionellen aufnahmeraum bzw. einer optimierten vocal-booth sicher kein problem, aber wer ist in der glücklichen lage, dies sein eigen nennen zu dürfen!!??

augenmerk ist auch darauf zu legen, dass stimmen von personen, die räumlich weiter weg stehen nicht einfach nur leiser sind, sondern auch dumpfer klingen. hier kann man - sollte eine person sprechend auf einen zukommen - den lowpass (auch highcut), automatisieren. das gilt auch für fußschritte etc.

schon mal was vom "doppler-effekt" gehört? nööö? sicher doch!!!!! polizei fährt mit folgetonhorn 300m entfernt auf dich zu - wird immer lauter und auch das folgetonhorn wird in der tonhöhe verändert. das geht von tief bis hoch (wenns auf deiner höhe ist) und fällt dann wieder ab. diesen effekt der tonhöhenschwankung nennt man "doppler-effekt". nimmt man in sachen atmo sowas auf, dann kann man diesen sehr gut hören. (gilt auch für flugzeuge, bahnverkehr, etc.). hierzu gibts dann auch plugins, um das nachträglich aufnahmen hinzufügen zu können.

zurück zum thema:

nächster tipp: schaut (hört) euch einfach mal professionell synchronisierte blockbuster mit top-sounddesign an - oder noch besser: die originalversion in englischer sprache.

sobald sich jemand in einem raum, einem keller, oder einer höhle befindet wirds schon spannender. da kommen dann die impulsantworten bzw. hochwertigen hallplugins zum einsatz. das ist dann sowieso eine andere geschichte - weniger ist oft mehr und es geht nur um den räumlichen eindruck und nicht um hörbare effekte. sobald man den deutlich effekt hört, ist es auch schon zu viel.

tjo - bis zum nächsten mal
euer hell mood
 
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Y

Yüksel

äh ... oberhalb 150.000 Hz filtern? das ist Langwelle und wird von keinem Audiogerümpel abgebildet. meintest Du vielleicht 15.000 Hz? Das würde Sinn ergeben, azxh wenn viele da schon nur noch wenig hören.
 
Y

Yüksel

Davon abgesehen habe ich mit der von HellMood beschriebenen handlichen Methode sehr gute Erfahrungen gemacht.
 

sebage

Cutter, Sound-Designer, Sprecher & Musiker
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Im Profistudio würde man Aufnahmen entweder wirklich draußen in der passenden Umgebung machen oder im sog. "Schalltoten Raum". Das ist ein Aufnahmeraum in dem die Reflexion gegen 0 geht. Das klingt sehr unnatürlich und muss dann mit der entsprechenden Außenatmo unterfüttert werden. Bei dem "normalen" Aufnahmeraum für Sprachaufnahmen möchten wir hingegen die Reflexionen nicht ganz wegbekommen, sondern dagegen versuchen den RT60 (Nachhallzeit) auf <0,3 Sekunden zu reduzieren. D.h. mit einem hohen Absorptionsgrad und einem trockenen Sound bist du da schon gut bedient.
 
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